Plankton des Monats September 2024

Dresdner Infrastrukturapokalypse, Symbolbild

Richard-Wagner-Akademie der Dresdner Musikfestspiele will ein „Kompetenzzentrum für romantische Orchester- und Opernpraxis des 19. Jahrhunderts“ mit Konzertsaal in Dresden bauen. Da glaub ich ja derzeit nicht so richtig an eine Umsetzung im 21. Jahrhundert. Die Diskussion hat gerade erst begonnen.

Berlioz‘ „Benvenuto Cellini“ in der Semperoper angeguckt. Symbolbild, aber so in der Richtung war die Inszenierung. Man konnte der Handlung folgen. Es war aber viel Unfug dabei. Man beachte, daß die KI beim erstellen meines Bildes dem Perseus ein schlangenbesetztes Medusenhaupt verpaßt, im Gegensatz zum Original.

Brückensachverstand: „Ich gehe davon aus, dass es in Dresden staatsanwaltliche Ermittlungen geben wird“. Experten gehen von 5 Jahren Bauzeit und 100 Millionen Euro Baukosten aus. Ich lege mich fest: vor 2034 wird die Brücke nicht fertig, und sie wird sicher mindestens 200 Millionen Euro kosten.

Ein Radiourgestein, das ich seit meiner Kindheit gerne hörte, wird nach 44 Jahren gecancelt: Olaf Zimmermann

Rabimmel: Glockenatlas

Zufällig entdeckt: Wiener Tatort: „Nie wieder Oper“ (1998), (Wikipedia). Handlung unerheblich, aber in den Nebenrollen neben etlichen mir unbekannten Opernsängern Walter Berry, Marta Eggerth und Christel Goltz. Und Marcel Prawy. Die Sängeraltersheimsituation erinnerte mich an den Dokumentarfilm „Il bacio di Tosca“ (DVD bei amazon), welcher die musikalischen Bewohner des Seniorenheims in der Casa Verdi in Mailand portraitiert.

Der übers Meer kam„, Geschichte eines DDR-Flüchtlings (mit Faltboot), der zum Neu-Rechten wird

Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk über Ostdeutschland, AfD & BSW bei Jung & Naiv

SLUB-Beute

Schon etwas älter, aber immer noch hörenswerte Podcast-Episode: Sex der Zukunft – Deutschlands erstes Sexpuppen-Bordell. Darin habe ich gelernt, daß es für diese Puppen einen Gebrauchtmarkt gibt. Will man sich nicht ausmalen…

Filmtipp: Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush

Infrastrukturapokalypse in Dresden, oder wie Boulevardzeitungen schreiben würden: „IRRWITZIGER RADWEGEVERKEHRSVERSUCH AUF CAROLABRÜCKE GESTOPPT111! ZASTROW ATMET AUF“

Wie man bei Yamaha Trompeten baut. Am Ende der Produktion werden die Trompeten angespielt. Dabei fiel mir das etwa 40 Jahre alte Stimmgerät auf.

Es handelt sich um einen mechanischen Peterson NODE 7050 Stroboskop Tuner. In diesem Video wird die Funktion erklärt. Wenn ich mal Millionär bin, dann schieß ich mir so ein Ding. Bis dahin tut es auch die iOS app von Peterson.

Nur wegen Björk den Film „The Northman“ angesehen. Derzeit in der ZDF Mediathek, mit MediathekViewWeb sogar rund um die Uhr.

Doku: Der Maler Caspar David Friedrich – Die Geburt der Romantik. Dazu ein neues Wanderbuch auf den Spuren von CDF und den Katalog zur Ausstellung „Wo alles begann“ erworben.

Bekanntlich muß man laut BinSchStrO auch kleine Schlauchboote mit gut sichtbarem Namen ausstatten. Sonst kann es auch im Spreewald zu empfindlichen Strafen kommen. Wichtig ist ein klangvoller Name, mit dem die WaPo verbal gut Kontakt aufnehmen kann. Ich fühle mich geehrt.

Schon wieder ein neuer Laberpodcast: Lutz van der Horst und Ilka Bessin „Uns fragt ja keiner!

Spiegel-Nachwahl-Interview mit Bodo Ramelow. Er erwähnt die einzige von ihm veranlaßte Enteignung in 10 Jahren als Ministerpräsident: Schloss Reinhardsbrunn. Kommt auf die bucket list

Was das BSW mit Ingolf Huhn für die Kultur in Sachsen plant

Knapper Haushalt: Dresdens Kultur soll Millionen einsparen. mdr artour dazu. und die SZ: „Warum spielt die Staatsoperette ihren Zuschauersaal immer leerer, weil sie Stücke inszeniert, die trotz genialer Regisseure nicht zu retten sind? Warum schielt dieses Spezialhaus für Werke, die die älteren Generationen erreichen, nach einem jungen Publikum, das schon vom Namen Operette eher abgeschreckt ist?“

Weggebinged: „Morgen hör ich auf„, als deutsches „Breaking Bad“ nur unzureichend beschrieben, mit Bastian Pastewka. (zdf Mediathek)

amazon hat „Leise Bohrmaschinen

Spielfilme mit Musikern und Dirigenten sind immer heikel, besonders, wenn es um #metoo-Geschichten gehen soll. „Die Unschuldsvermutung“ (2021) mit Ulrich Tukur als Dirigent.

Der Eintritt nach Neuseeland wird teurer. 56 Euro, die sich trotzdem lohnen und die gut in touristische Infrastruktur angelegt werden.

Wie schlimm ist die Lage? So schlimm: Leserbrief zur Lage in Thüringen, insbesondere in Weimar am Theater, in der Musikhochschule und im Musikgymnasium Schloss Belvedere

 

Man sollte es für einen Witz halten, vielleicht ist es aber auch sehr geschickte Kulturpolitik, um auf die chronische Unterfinanzierung der sächsischen Theater im ländlichen Raum hinzuweisen: Görlitz/Zittau – mit dem Spielzeitmotto „Kapital“ – verkauft analog zu Sportstadien seinen Namen. Heute im Dildo-King-Theater „Die Zauberflöte“. (Update: PR-technisch ein voller Erfolg). Theaterpodcast dazu „Scherz oder Verzweiflungstat?“ Update 26.11.2024: kein Sponsor.